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Longinusturm

Bildurheber: D. Hillmann

Als Baumaterial wurde Baumberger Kalksandstein gewählt, der noch heute in den Steinbrüchen in der direkten Umgebung des Turmes abgebaut wird.Benannt ist der Turm nach „(Doktor) Longinus“. Das war der Spitzname von Friedrich (Fritz) Westhoff, einem Naturforscher in den Baumbergen, Begründer des Baumberge-Vereins und Initiator zum Bau des Turms.

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Der Longinusturm diente im letzten Kriegsjahr 1944/1945 des 2. Weltkrieges militärischen Zwecken. Er wurde auf Grund des Reichsleistungsgesetz beschlagnahmt. Auf der Aussichtsplattform wurden Ortungsgeräte (Radar) zur frühzeitigen Erkennung anfliegender feindlicher Luftwaffeneinheiten und -verbände installiert. Das Kommando stellte das Luftwaffen-Nachrichten-Regiment 2 in Münster-Gremmendorf. Beim Vormarsch der Amerikaner und bei der Besetzung der Baumberge erhielt der Longinusturm an der Nordwestecke einen Artillerietreffer.Anfang der 1950er Jahre wurde der Turm für das Fernmeldewesen mit einem architektonisch unpassenden Aufbau mit darin integrierter Aussichtsplattform und Antenennanlagen aufgestockt.

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Auf dem Longinusturm führte 1952 Reinhold Holtstiege nach dem Zweiten Weltkrieg erstmalig in Westdeutschland öffentlich Fernsehen vor. Da der Longinusturm seinerzeit über keinen Stromanschluss verfügte, erfolgte die Stromversorgung des Geräts über einen Umformer, der von einer Autobatterie gespeist wurde.Später diente der Longinusturm als Fernsehsendeanlage des Senders Nottuln. Allerdings genügte er wegen seiner geringen Höhe nicht mehr den Ansprüchen und so wurde in unmittelbarer Nachbarschaft ein 182 Meter hoher Sendemast errichtet, der 2005 durch einen 181,2 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast ersetzt wurde.

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